„Gatti“

Atemlos schreckt Wachtmeister Jans in den frühen Morgenstunden des 18. März 1892 aus einem Albtraum hoch.

Es ist die Nacht vor Ferdinand Gattis Hinrichtung.

Kaum mehr als ein Jahr ist es her, seit eine allseits beliebte und äusserst fromme Lehrerin – das Fräulein Margaritha Degen – in einer kalten Winternacht auf ihrem Weg nach Hause am Rande der Stadt Luzern heimtückisch erdrosselt worden ist.Und noch immer raubt das Geschehen dem Polizisten den Schlaf.

Schliesslich erzählt sich Wachtmeister Jans noch einmal die ganze Geschichte von der Seele.

Willkommen in der guten alten Zeit.

„Gatti“ ist die auf Tatsachen beruhenden Geschichte über den in Luzern zum Tode verurteilten Mörder Ferdinand Gatti.

Dabei geht es zum einen um die Ermittlungen in einem Kriminalfall mit den Methoden der Wissenschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts – sowohl mit Gutachten von Amtsarzt und Kantonschemiker, als auch Expertisen von Seilermeistern und höchst eigentümlichen Zeugenaussagen von Passanten.

Zum andern ist da der schlaue und doch dreiste, erst zweiundzwanzig Jahre alte Beschuldigte, der sich immer wieder mit argumentativen Winkelzügen (alternativen Fakten) aus einer zunehmend hoffnungslos werdenden Lage herauszureden versucht.

 Ferdinand Gatti ist nach mehrjährigem Unterbruch der erste zum Tode Verurteilte, der – nach zwischenzeitlich abgeschaffter und 1883 in Luzern wieder eingeführter Todesstrafe – dann auch tatsächlich mit der Guillotine enthauptet wird (1892).

Die Geschichte Ferdinand Gattis wird als Graphic Novel aus der Perspektive des Wachtmeisters Jans erzählt. Diesen hat es tatsächlich gegeben.